Wakizashi, Jūyō Tōken, Kawachi no Kami Fujiwara Kunisuke Shōdai 河内守藤原國助(初代)
- Jonas Bürgin

- 27. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Jan.
Kategorie: Wakizashi
Rang: NBTHK, Juyo Tōken, 33. Shinsa (1987)
Unterschrift (mei): Kawachi no kami Fujiwara Kunisuke („shoudai“, 1. Generation)
河内守藤原國助(初代)
Schule: Osaka-shintō
Periode: Edo-Zeit, zw. 1626-1647
Eckdaten
Nagasa: 39.8 cm
Sori: 0.9 cm
Motohaba: 3.1 cm
Sakihaba: --
Kissakiä --
Nakago: 1.8 cm
Nakago sori: “sehr wenig”
Zum Schmied
Diese Klinge stammt von Shodai (1. Generation) Kawachi no Kami Kunisuke. Die erste Generation Kunisuke war in der Stadt Kanbe in der Provinz Ise geboren (heutige Stadt Suzuka). Kunisuke war in eine Samurai-Familie unter dem Lehnsherrn Seki Kazumasa geboren. Nach dem das Lehen seines Fürsten von Tokugawa Ieyasu konfisziert wurde, wurde Kunisukes Familie herrenlos, und er entschied sich Schwertschmied zu werden.
Kunisuke zog nach Kyōto und wurde im 16. oder 17. Jahr von Keio (1611 oder 1612) Schüler des berühmten Schmieds Horikawa Kunihiro. E wurde von Kunihiro in dessen späteren Jahren ausgebildet.
Nach dem Tod des Lehrmeisters zog er zusammen mit der ersten Generation Kunisada nach Osaka. Sie wurden die Gründer der Osaka-shintō Schule.
Vom kaiserlichen Haushalt erhielt er den Ehrentitel Kawachi no Kami.
Kunisuke starb im 4. Jahr Shōhō (1647).
*
Kunisukes "Mei", Unterschrift, der charakteristische Stil und die Klingenkonstruktion gleichen seinem älterer Mitschüler unter Kunihiro, Echigo no kami Kunitoshi. Entsprechend gehen einige Experten davon aus, dass Kunisuke auch direkt unter Kunitoshi studierte, bzw. von ihm Anweisungen erhalten haben könnte.
Fujiwara Kunisukes (1. Generation) Klingen stammen aus der Zeit zwischen Kan‘ei 3 (1626) und Shoho 4 (1647).
Zu dieser Klinge
Fujiwara Kunisukes Stil gleicht dem von Kunisada, erste Generation: Die Yakihaba ist breit und Chōji sticht heraus.
Die Mihaba dieser Klinge ist breit und im Sunnobi-Stil. Die Itame ist etwas fliessend. Die Verschmiedung („kitae“) zeigt Ji-nie und die Hamon ist ko-notare und Gunome. Togariba wird mit Nie gemischt, was typisch für den Stil von Kunitoshi, dem älteren Schüler unter Kunihiro, ist. Es ist sehr deutlich, dass der Stil von Fujiwara Kunisuke, erste Generation, mit jenem von Kunitoshi verwandt ist. Bei dieser Klinge ist diese Verwandtschaft deutlich zu erkennen.
Bei diesem Wakizashi von Fujiwara Kunisuke, 1. Generation, handelt es sich um ein ausgezeichnetes Werk dieses Schmieds. Entsprechend wurde es von der NBTHK mit dem Juyo Tōken Rang ausgezeichnet.
Sugata (Form)
Die Struktur dieser Klinge ist katakiriba-zukuri. Man findet diese Klingenform eher selten. Sie tauchte gegen das Ende der Kamakura-Zeit (1185-1333) erstmals auf und kam in der Edo-Zeit (1603-1867), vor allem gegen das Ende dieser Epoche, wieder in Mode. In katakiriba-zukuri ist eine Seite in hira-zukuri und die andere Seite in kiriba-zukuri geschmiedet (eine Seite der Klinge hat eine Gratlinie – shinogi – und die andere nicht).
Bei dieser Klinge von Fujiwara Kunisuke ist die Omote-Seite kiriba-zukuri und die Ura-Seite hira-zukuri.
Die Mihaba ist eher breit und die Klinge „sunnobi“, verlängert mit einer leichten Krümmung (sori).
Kitae (Verschmiedung)
Itame, und auf der Omote-Seite etwas fliessend (nagare). Man sieht Jinie und Chikage.
Hamon (Härtung)
Hauptsächlich ko-notare, gemischt mit ko-gunome, und togariba.
Man sieht eine dichte Nioi-Guchi mit Nie und auch Sunagashi.
Bōshi (Härtung in der Spitze)
Der Bōshishi zeigt eine flache Notare, und etwas Togari und ein Kaeru.
Horimono (Gravierung)
Die Omote-Seite hat eine breite Koshi-Hi. Die Ura-Seite zeigt eine Goma-Hi.
Nagako (Tang)
Ubu (Original).
Das Ende ist kurijiri. Die Yasurime, Feilmarkierungen, sind o-sujichigai.
Mekugi ana (Bohrlöcher): Zwei
Auf der Omote Seite towards “iori” is a long signature [mei]).
Provenienz
Die Klinge stammt aus einer Privatsammlung. Auf Anfrage kann eine Provenienz geliefert werden.
Koshirae
Dieses Wakizashi kommt mit einer eleganten Aikuchi-Koshirae der späten Edo-Zeit. Menuki, Kozuka und Kōgai bestehen aus einem einheitlichen Nanako-Shakudō-Set, welches als Design Itomaki-Tachi-Koshirae zeigt. Die Tosogu sind "mumei", unsigniert, und von hoher handwerklicher Qualität.








Referenzmaterial, Literatur
1) Jūyō Tōken Nado Zufu, 1987, NBTHK
2) Dieses Wakizashi mit Koshirae ist im Buch "Muteki -Ohne Gegner - Geschichten von japanischen Schwertschmieden und Schwertern", Seiten 49 und 54, erwähnt und abgebildet; BoD 2020 (ISBN-978-3-7519-5505-8)
3) Tosogu - Als Referenz ist eine Kozuka im gleichen Stil in der "Enzyklopädie der Tsuba und Tōsogu", Numata Kanetsugu, Band 1", abgebildet (S. 35) und beschrieben; Yuzankaku Verlag 1998; ISBN-4-639-01545-3















