Tsuba - Shibuichi-Silber-Legierung von Shōtōken Mitsutoshi, späte Edo-Zeit (Bakumatsu) bis Meiji-Zeit
- daniel63burgin
- 10. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Jan.
Type: Tsuba
Rang: Keine Papiere der NBTHK (wird 2025 für Kanteishō eingeliefert)
Unterschrift (mei): Shōtōken Mitsutoshi 松東軒光盧
Schule:
Periode: Späte Edo- (Bakumatsu, 1853-1867) oder frühe Meiji-Zeit (vor 1900)
Eckdaten
Durchmesser: 39.8 cm
Dicke: 5 mm
Gewicht: 224 g
Material
Hauptmaterial: Shibuichi, mit weiteren Metallen (Gold, Shakudō, Kupfer) Oberfläche: migaki-ji Behandlung (polierte Oberfläche) sue-mon Einlage-Technik
Beschrieb
Shōtōken Mitsutoshi war am Ende der Edo-Zeit (Bakumatsu) und in der Meiji-Zeit aktiv. Diese Shibuichi-Tsuba zeigt auf der Omote, der Vorderseite, einen Affen, der wie ein Shintō-Priester einen haraiguchi, ein Stab mit gefalteten Papierstreifen, zum rituellen Reinigen schwingt. Er braucht den haraiguchi jedoch während einem Streit mit einem Adligen, welcher seinerseits einen japanischen Köcher (für Pfeile) als Verteidigung über seinem Kopf schwenkt. Der Affe wird von einem Afffen-Trainer an einer goldenen Leine geführt.
Ura, die Rückseite, zeigt Details einer-Noh Bühne, bzw. den Steg, über den die Schauspieler auf die Bühne treten. Der Steg wird von einer Kiefer abgegrenzt. Die Kiefer und der Noh-Steg vermitteln ein Gefühl von Neujahr.
Die Verbindung der Omote-Seite mit der Ura-Seite assoziiert mit einem Kyōgen Stück. Kyōgen, eine kurze komödiantische Theaterform, gehört und entwickelte sich seit den Anfängen mit dem ernsten Noh-Theater und wird zwischen Noh-Akten gezeigt. Ein älteres Wort für Kyōgen aus dem 11.-14. Jh. ist sarugaku, "Affenmusik".
Das Thema dieser Tsuba zeigt vermutlich das Kyōgen-Tanz-Stück, utsubō-saru, "Köcher-Affe". Es wurde 1838 zum ersten Mal aufgeführt und spielt sich am Narutaki Hachiman Schrein ab.
In der Geschichte fängt ein Feudalherr Affen und bittet den Besitzer, ein Affen-Trainer, ihm den Affen zu verkaufen. Er will die Haut des Affen für einen Köcher. Der Besitzer weigert sich, und der Feudalherr, legt einen Pfeil ein, um den Affen zu töten. So willigt der Besitzer in den Verkauf ein und stimmt ein Abschiedslied an. Der Affe beginnt zu tanzen... Letztendlich berührt die Szene den Feudalherrn und er schenkt dem Affen das Leben... Der folgende Ukiyo-e aus 1897 zeigt die gleiche Szene, wie auf Shōtōken Mitsutoshis Tsuba.
Die Tsuba wurde demzufolge einige Jahre oder Jahrzehnte nach der Uraufführung von utsubō-saru, angefertigt.

Referenzmaterial, Literatur
1) Das Museum of Fine Arts (MFA) in Boston besitzt eine signierte Tsuba von Shōtōken Mitsutoshi, welche ebenfalls eine Shibuchi Silberlegierung ist und den Schwertschmied Munechika beim Schmieden einer Katana zeigt. Die Tsuba des MFA in Boston stammt aus der William Sturgis Bigelow Sammlung:
